10. Juli 2022 - Beiträge - Allgemein

Landfrauen auf Stocherkahnfahrt im Taubergießen

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Mit angenehmen Temperaturen und trockenem Wetter hatten wir die optimalen Voraussetzungen für einen Ausflug in das beeindruckende Naturschutzgebiet Taubergießen.

Bereits um 6:30 morgens waren wir mit dem Bus unterwegs, um auf 10 Uhr in der Nähe von Rust mit Franz Koch und seinen Söhnen auf eine Stocherkahnfahrt aufzubrechen. Da aufgrund der bereits länger anhaltenden Trockenheit Niedrigwasser herrschte, verteilte uns der erfahrene Naturführer am Einstieg „Zuckerbrücke“ auf 4 Boote. Die großen Kähne, mit genügend Platz für 10 Personen, glitten leicht und lautlos, nur angetrieben vom  Stocherpaddel,  den Fluss entlang. 8 km Wasserstrecke auf der „Blinden Elz“ (Tauber) durch das Naturschutzgebiet Taubergießen lagen vor uns.

Der Rhein und seine Überschwemmungen haben hier einen „Hotspot“ der biologischen Vielfalt geschaffen. In den Wasserläufen und Tümpeln, Auwäldern und Wiesen leben Fische, Muscheln, Krebse, seltene Vogel- und Fledermausarten, der Biber, abertausende von Insekten und bemerkenswerte Orchideen.

Der erste Teil der Strecke war geprägt durch vom Ufer hereinragende große Weiden und beeindruckende und alte Eichen. Der Grund lag nur eine Handbreit unter unserem Boot und im klaren Wasser konnten wir Fische beobachten. Immer wieder kam Wasser aus Quellen (Gießen) im Fluss hinzu. Nun wurde die Landschaft offener, der Fluss etwas breiter. Blaue Prachtflügellibellen waren überall auf dem Wasser zu bewundern und immer wieder konnten wir Entenfamilien mit Jungtieren am Uferrand sehen. Auch Schwäne mit ihren Jungen und Kanadische Gänse leben auf dem Wasser. An einer bestimmten Stelle am Ufer ist sogar der Eisvogel zuhause. In sichere Entfernung zu uns vergnügten sich zwei Bisamratten und einem Nutria konnten wir in Schilfnähe beim Essen zusehen. Die am Ufer zu sehenden Orchideen strahlten in kräftigem pink zwischen den Schwertlilien hervor.

In den Wilden Wald-Weiden im Taubergießen sollen sich im Offenland Gebüsche und Bäume ausbreiten. Dank der ganzjährigen Beweidung in freier Wildbahn mit Salers-Rindern und Pferden gelingt das.

Die Ruhe und Entspanntheit übertrug sich auf uns, leise wurde es in den Booten und wir kamen alle zufrieden und beeindruckt von solcher Schönheit am Ende unserer Tour an.

 

Nach kurzem Fußmarsch konnten wir in unseren Bus einsteigen und steuerten das nur 5 Minuten entfernte Lokal zum Mittagessen an. Im Biergarten ließen wir es uns gutgehen und starteten von dort aus zur Entdeckungstour ins malerische Fachwerkstädtchen Gengenbach. Die einen probierten die hier bekannte Schwarzwälder Kirschtorte, die anderen bummelten durch die netten Gässchen der Stadt oder stöberten in einem der kleinen Läden. Pünktlich holte und unser Busfahrer am Rand der Fußgängerzone wieder ab und brachte und sicher nach Oberstenfeld zurück.

Wenn einer eine Reise tut kann er was erzählen,… aber von dieser Reise konnten wir auch ein Gefühl mit nach Hause nehmen. Das Gefühl der Entspanntheit und innerlichen Zufriedenheit.

 

Einige Bilder unserer Reise stehen in der Galerie Taubergießen bereit.