25. Mai 2025 - Beiträge - Allgemein

Wildkräuter-Workshop der Landfrauen: Eine Entdeckungsreise in die Welt des „Unkrauts“

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Die Landfrauen Oberstenfeld luden kürzlich zu einem ganz besonderen Workshop ein, der die Teilnehmerinnen in die faszinierende Welt der Wildkräuter entführte. Unter der fachkundigen Leitung von Kräuterfrau Bettina Krumrey aus Beilstein erlebten die Frauen einen lehrreichen und genussvollen Nachmittag und Abend, der ihren Blick auf das vermeintliche „Unkraut“ in unseren Gärten nachhaltig verändern dürfte.

Bereits zu Beginn empfing uns die Gastgeberin in gemütlicher Runde in ihrer „Gartenvilla“. Bei einer erfrischenden, selbstgemachten Limonade, dezent aromatisiert mit dem leicht herb-minzigen Geschmack des Gundermanns und der süßlichen Note der Melisse, tauchten die Frauen in die theoretischen Grundlagen der Wildkräuterkunde ein. Im Fokus standen dabei fünf Pflanzen, die vielen als lästiges „Unkraut“ im Garten bekannt sind: der vitalstoffreiche Löwenzahn, der vielseitige Giersch, der aromatische Gundermann, die oft unterschätzte Brennnessel und der wohltuende Spitzwegerich.

Bettina Krumrey verstand es auf anschauliche Weise, die wertvollen Inhaltsstoffe und vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten dieser Wildkräuter zu vermitteln. Sie erklärte, wie der bittere Saft des Löwenzahns die Verdauung anregen kann und der Giersch als willkommener Ersatz für Petersilie dient, die nicht einmal bei der Kräuterfrau so richtig wachsen will. Der Gundermann verleiht nicht nur der Limonade, sondern auch vielen Speisen als Gewürz eine interessante Note. Die Brennnessel, oft gemieden wegen ihrer unangenehmen Berührung, entpuppte sich als wahre Nährstoffbombe und ist vielseitig in der Küche und als Heilpflanze einsetzbar. Der Spitzwegerich schließlich wurde als bewährtes Mittel bei Husten und kleinen Wunden vorgestellt.

Im Laufe des Theorieteils sprudelten bereits die ersten Rezeptideen. Die Teilnehmerinnen tauschten sich angeregt aus und schmiedeten Pläne, wie sie das neu gewonnene Wissen in ihren eigenen Küchen umsetzen könnten. Die anfängliche Skepsis gegenüber dem „Unkraut“ wich zunehmend einer neugierigen Aufgeschlossenheit.

Nach der theoretischen Einführung führte Bettina Krumrey die Gruppe durch ihren wunderschönen, weitläufigen Garten. Hier konnten die Frauen die besprochenen Wildkräuter in ihrer natürlichen Umgebung kennenlernen. Besonders aufschlussreich war dabei die Vorstellung einiger Pflanzen, die den „fünf Hauptdarstellern“ zum Verwechseln ähnlichsehen können. Die Kräuterfrau zeigte auf, worauf man bei der Bestimmung achten muss, um sicherzustellen, dass man tatsächlich die gewünschte Pflanze vor sich hat. Dieses Wissen war besonders wertvoll, um Verwechslungen mit giftigen Doppelgängern auszuschließen.

Anschließend ging es dann endlich auf die „Kräuterjagd“. Ausgestattet mit Körbchen und Scheren machten sich die Landfrauen auf den Weg, die zuvor kennengelernten Wildkräuter zu sammeln. Unter fachkundiger Anleitung von Bettina Krumrey wurde darauf geachtet, nur dort Pflanzen zu ernten, wo sie in ausreichendem Maße vorhanden waren.

Zurück in der gemütlichen Runde wurde die „Beute“ dann in köstliche Speisen verwandelt. Als Vorspeise bereiteten die Teilnehmerinnen gemeinsam einen frischen Wildkräuterquark zu. Löwenzahnblätter, fein geschnittener Spitzwegerich und der milde Giersch verliehen dem Quark eine besondere Note und unterstrichen die Vielseitigkeit der Wildkräuter in der kalten Küche. Dazu wurde frisches Brot gereicht, ein wahrer Genuss!

Der Höhepunkt des kulinarischen Teils war zweifellos die Wildkräutersuppe. Hier verloren die Teilnehmerinnen endgültig die Angst vor der Verwendung der Brennnessel. Unter Anleitung von Bettina Krumrey lernten sie, wie man die Brennhaare unschädlich macht und die Blätter in eine schmackhafte und nahrhafte Suppe verwandelt. Die Zugabe weiterer Wildkräuter verlieh der Suppe ein einzigartiges Aroma und zeigte, wie einfach es sein kann, die Schätze der Natur in den Speiseplan zu integrieren.

Während des gesamten Nachmittags und Abends herrschte eine ausgelassene Stimmung. Es wurde viel gelacht und die gute Laune war ansteckend, während die Frauen gemeinsam die Geheimnisse der Wildkräuter erkundeten und köstliche Speisen zubereiteten.

Zum Abschied hatte Bettina Krumrey für jede Teilnehmerin ein kleines, liebevoll zusammengestelltes Präsent vorbereitet – eine schöne Erinnerung an diesen besonderen Workshop. Doch damit nicht genug: Wer wollte, bekam sogar noch Bärlauchpflanzen für den heimischen Garten mit auf den Weg. So können die Landfrauen im nächsten Jahr direkt mit der Herstellung von leckerem Bärlauchpesto und anderen Köstlichkeiten beginnen.

Die Teilnehmerinnen waren sich einig: Dieser Wildkräuter-Workshop war eine rundum gelungene Veranstaltung. Sie bedankten sich herzlich bei Bettina Krumrey für ihre inspirierende und informative Leitung sowie für die Gastfreundschaft. Der Nachmittag und Abend hat nicht nur das Wissen über Wildkräuter erweitert, sondern auch die Freude an der Natur und ihren unzähligen Schätzen neu entfacht. Sicherlich wird das „Unkraut“ in den Gärten der Landfrauen nun mit ganz anderen Augen betrachtet – als wertvolle Zutat für eine gesunde und abwechslungsreiche Küche.


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