25. Januar 2025 - Beiträge - Allgemein

Robert Bosch und sein Bezug zur Medizin

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Herrn Dr. Wolfgang Wörner aus Pleidelsheim, Apotheker und somit selbst ein Mensch mit Bezug zur Medizin, verstand es uns mit seinen interessanten Berichten in den Bann zu ziehen. Wir lernten so einen wirklich besonderen Menschen, einen ehrgeizigen aber auch sozial hervorstechenden Unternehmer, Natur- und Menschenfreund und Anhänger der Homöopathie kennen.

Doch starten wir mit seinem Ursprung. Geboren wurde er 1861 in Albeck bei Ulm als 11. von 12 Kindern. Sein Vater Servatius war Bierbrauer und Gastwirt, Freimaurer und sehr gebildet. Seine Mutter Maria Margarethe verständnisvoll und sehr fürsorglich. Robert war in seiner Jugend nicht sonderlich an der Schule interessiert und so begann er nach der Realschule eine Mechanikerlehre, die ihm der Vater vermittelt hatte. Danach zog es ihn in immer neue Firmen und Anstellungen. Unter anderem arbeitete er bei der Firma Fein in Stuttgart, die als Erfinder des ersten elektrischen Feuermelders, des ersten tragbaren Telefons und der handgeführten elektrischen Bohrmaschine gilt. Danach stieg er im Geschäft seines Onkels ein, kam aber zurück in die Heimat als es seinem Vater gesundheitlich schlecht ging.

1886 wollte er nicht mehr nur angestellt sein, sondern sein eigener Herr und er gründete seine erste kleine Werkstatt in der Rotebühlstraße in Stuttgart, die Telefonleitungen verlegte und Klingeln installierte. Verluste und Entlassungen bedrohten seine kleine Firma, jedoch schaffte er 1891 den Durchbruch mit seinem Magnetzünder. Als es 1897 seinem Mitarbeiter gelang, diesen an einen schnell laufenden Motor zu adaptieren, war dies der Anfang zum Aufstieg zu einem Weltkonzern.

Herr Wörner berichtete über die Art und Weise wie Robert Bosch mit seinen Mitarbeitern umging und durch gute Arbeitsbedingungen und besonders gute Entlohnung ein produktives Arbeitsumfeld bot. Er führte den 8 Stunden Tag und die Schichtarbeit ein, damit die Menschen zu ihren Erholungspausen kamen. Ein besonders eindrückliches Zitat für die Einstellung Boschs war seine Aussage „Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne bezahle.

Und sein Bezug zur Medizin? Er war ein besonderer „Menschenfreund“ und nicht nur seine Angestellten nannten ihn „Vater Bosch“ und auch später „der rote Bosch“. Er versuchte stets mit den Gewinnen, die sein Unternehmen erzielte, den Menschen in seinem Umfeld etwas zurückzugeben. Er verwendete Teile seines Gewinns zum Bau des Neckarkanals und zur Gründung technischer, bildungspolitischer und sozialer  Stiftungen. Er unterstützte aktiv den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und rettete mit seinen engsten Mitarbeitern Juden und andere Verfolgte des Naziregimes vor der Deportation. Er spendete Gelder für Kriegswaisen, Kriegsversehrte oder stellte Räumlichkeiten seiner Firmen als Lazarette zur Verfügung.

Seit seiner Kindheit war er durch seine Naturverbundenheit und seinen Glauben an die Kraft der Natur ein Anhänger der Homöopathie. Sein größer Wunsch war es, ein eigenes Krankhaus in Stuttgart zu errichten, in dem die Homöopathie gelehrt und angewendet werden sollte. 1940 war es soweit und das Robert-Bosch Krankenhaus am heutigen Pragsattel öffnete sein Tore.

1942 verstarb dieser außergewöhnliche Mensch, der seine beeindruckenden Spuren in unserer Welt hinterlassen hat.